Karte (Kartografie) - Kangavar (Kangāvar)

Kangavar (Kangāvar)
Kangavar (in der Antike Congobar) bezeichnet sowohl eine Stadt als auch einen Kreis in der Provinz Kermanschah im Iran. Kangavar ist die größte Ortschaft im ausgesprochen fruchtbaren Kangavartal. Die Stadt liegt in der Nähe von Bisotun zwischen Hamadan und Kermanschah.

Kangavar ist auch der Ort eines historischen Monuments, dessen gesamtes Areal etwa 4,6 ha einnimmt. Die Reste befinden sich auf einer 224 × 209 m großen, aus massiven Schieferblöcken gebauten Plattform, deren Fläche bis zu 32 m über dem darunterliegenden unebenen Erdboden liegt. An zwei Seiten befanden sich jeweils zwei Treppen, über die man auf die Plattform gelangte und von der aus man bis heute das Kangavartal einsehen kann. An drei Kanten der Plattform stand einst eine Reihe von 3,5 m hohen ionischen Säulen. An den noch vorhandenen Säulen befindet sich kein Hinweis auf eine Dachkonstruktion. In der Mitte der Plattform stand einst ein 93 m mal 9,30 m großer Bau, der wahrscheinlich aus Holz bestand und von dem nur noch der Grundriss (in Form von Pfostenlöchern) erkennbar ist.

Bis in die frühen 1980er Jahre wurde allgemein geglaubt, dass die Anlage in den Berichten von Isidoros von Charax als „Tempel von Artemis“ Erwähnung gefunden habe (Mansiones Parthicae 6). 1840 wurde der Bau von den beiden französischen Malern (Eugène Flandin und Pascal Coste) besucht, die etliche Skizzen anfertigten und die Ruinen mit der Erwähnung von Isidoros in Verbindung brachten. Anhand dieser wurde die Anlage auf das 1./2. Jahrhundert n. Chr. datiert. Da Artemis zudem die griechische Übersetzung der zoroastrischen Anahita ist, wurde entsprechend die Erwähnung in Isidoros als seleukidscher „Tempel von Anahita“ gedeutet.

Erst seit 1968 finden systematische Ausgrabungen statt. In vorläufigen Zusammenfassungen wurde 1972 klargestellt, dass die Anlage mangels bestimmter struktureller und architektonischer Merkmale nicht als Sakralbau identifiziert werden könne (beispielsweise das Fehlen eines Wasserbeckens, was für einen Anahitatempels zwingend erforderlich wäre). Im Abschlussbericht von 1981 wurde die Identifizierung der Anlage als Tempel für äußerst fragwürdig befunden. Man kam zu dem Schluss, dass die von Isodoros erwähnte Anlage irgendwo anders liegen müsse. Eine positive Identifizierung des Anlagezwecks war anhand der Mängel an den archäologischen Fundstücken ebenfalls nicht möglich. Eine Datierung des Baues in die parthische Zeit wurde ebenfalls in Frage gestellt; stattdessen vermutete man die korrekte Zuordnung in die sassanidische Zeit (3.–7. Jahrhundert). Bis heute bleibt die Datierung allerdings ungeklärt, denn Münzen und Tonscherben aus parthischer, wie auch aus sassanidischer und islamischer Zeit wurden ebenfalls gefunden. An einem Ende der Plattform wurden Siedlungsreste aus islamischer Zeit aufgespürt, so dass angenommen werden kann, dass zumindest in dieser Zeit und an dieser Stelle das Mauerwerk für Wohngebäude benutzt wurde. Den französischen Zeichnungen zufolge müssen diese noch im 19. Jahrhundert als solche benutzt worden sein.

Offiziell gilt die Anlage als „historisches Monument von Kangavar,“ und im Vorschlag das Areal im UNESCO-Weltkulturerbe aufzunehmen, werden die Ruinen nur noch „als Temple von Anahita berühmtes Monument“ umschrieben. Die Tourismusindustrie preist die Ruinen weiterhin als „Tempel von Anahita“ bzw. „-Artemis.“

 
Karte (Kartografie) - Kangavar (Kangāvar)
Land (Geographie) - Iran
Flagge Irans
Iran, auch der Iran (mit Artikel,amtlich Islamische Republik Iran), umgangssprachlich und vor 1935 auf internationaler Ebene (exonym) auch Persien, ist ein Staat in Vorderasien. Er wird im Norden vom Kaspischen Meer und im Süden durch den Persischen Golf begrenzt. Mit rund 85 Millionen Einwohnern (Stand 2021) und einer Fläche von 1.648.195 Quadratkilometern zählt der Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Hauptstadt, größte Stadt und wirtschaftlich-kulturelles Zentrum ist Teheran, weitere Millionenstädte sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom. Der Iran bezeichnet sich selbst seit der Islamischen Revolution 1979 als Islamische Republik.

Der Iran wird streng autoritär regiert. Es werden regelmäßige Wahlen abgehalten, aber aufgrund der umfassenden Einhegung durch die Machthaber und deren Möglichkeit der Manipulation sowie der unbedeutenden Stellung des Parlaments und des Staatspräsidenten als undemokratisch kritisiert. Das Regime kontrolliert nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens in Hinblick auf religiöse und ideologische Konformität, durchdringt so das Leben aller Bürger und beschneidet die Freiheit des Einzelnen. Insgesamt kommt es zu vielen schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Seit der Islamischen Revolution haben sich die guten Beziehungen zu westlichen Staaten in eine offene Feindschaft gewandelt, die vor allem bezüglich der ehemals befreundeten USA und Israel auch fest in der Staatsideologie verankert ist. Der Iran ist außenpolitisch weitgehend isoliert, gleichzeitig eine Regionalmacht im Nahen Osten.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
IRR Iranischer Rial (Iranian rial) ï·¼ 2
ISO Sprache
KU Kurdische Sprachen (Kurdish language)
FA Persische Sprache (Persian language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
  •  Afghanistan 
  •  Armenien 
  •  Aserbaidschan 
  •  Mesopotamien 
  •  Pakistan 
  •  Turkmenistan 
  •  Türkei